(R)evolution der Arbeitswelt dank Corona?

von Sebastian Bluhm

Eine Diskussion über die Veränderungen der Arbeitswelt zu führen ist grundsätzlich spannend, dies wird über den möglichen Entwicklungsbeschleuniger „Corona-Pandemie“ noch aktueller. Der große Zuspruch vor der Veranstaltung zeigte zudem die Notwendigkeit hier einen Austausch über die Einflüsse auf Unternehmen, Arbeit und Politik zu führen.

Gerade im Lichte des zweiten (light) Lockdowns, wollte ich heute einmal die Aspekte der Diskussion hier teilen und auch die verfügbaren Videos einbinden. Obwohl der 7.10.2020 noch nicht lange her ist, scheint es doch aktuell sehr weit weg, dass man mit Menschen zusammen eine Veranstaltung durchführt.

Das Event

Am 07. Oktober 2020 lud der Unternehmerverband Wirtschaftsrat Niedersachsen zu einer Diskussionsrunde in Hannover ein. Unter den aktuellen Bedingungen schien der größte Kinosaal des Astor Grand Cinema das richtige Setting zu sein, um über die derzeitigen Herausforderungen, Probleme und Chancen rund um die Arbeitswelt zu sprechen. Rund 150 Zuschauer verfolgten die Veranstaltung live aus dem Kinosaal, während diese gleichzeitig als Stream über Youtube von zu Hause aus zu sehen war. Die Gäste Christian Lindner, Prof. Dr. Anabel Ternès von Hattburg und Sebastian Koeppel nahmen an diesem Abend aus verschiedenen Blickwinkeln Stellung zu Fragen aus dem Bereich Arbeit, Unternehmen und Politik.

Ich durfte als Moderator (durch meine ehrenamtliche Funktion als Vorsitzender der Landesfachkommission Digitales Niedersachsen) die Podiumsdiskussion leiten und begleiten.

Die Expertenrunde

Christian Lindner (LinkedIn),

Vorsitzender der Freien Demokratischen Partei Deutschlands und Fraktionsvorsitzender der FDP im Bundestag, eröffnete die Diskussion mit einem Impulsvortrag über die schon jetzt spürbaren Folgen für Land und Wirtschaft.

Prof. Dr. Anabel Ternès von Hattburg (LinkedIn),

Digitalisierungs- und Kommunikationsexpertin, Geschäftsführerin und Gründerin der Deutschen Initiative Gesunde Digitalisierung und der GetYourWings gGmbH. Außerdem ist sie Autorin von mehr als 50 Büchern, schreibt unter anderem für FOCUS online, IMPULSE oder t3n und berichtet über Digitalisierung und digitale Souveränität, New Leadership und HR 4.0.

Sebastian Koeppel (LinkedIn),

Unternehmer, der bereits in der vierten Generation die Verantwortung für den Safthersteller beckers bester GmbH übernimmt und über seine Situation als in Zeiten der Pandemie berichtete. Darüber hinaus war er als stellvertretender Bundesvorsitzender der jungen Unternehmer tätig und ist aktuell Mitglied im Bundesvorstand des Wirtschaftsrates der CDU und im Ratgeberkreis der Wertekommission.

Intro: Christian Lindner zu Auswirkungen der Corona-Pandemie

In einem kurzweiligen Impulsvortrag stellt Christian Lindner seine Sicht auf die Corona-Pandemie und die Auswirkungen auf Wirtschaft, Gesellschaft und Politik dar. Bereits hier zeigte sich, wie auch in der Diskussion im weiteren Verlauf, dass es trotz aller Herausforderungen eben auch um Chancen für positive Veränderungen geht.

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Blickwinkel „Unternehmen im Wandel“

Koeppel habe schon vor der Pandemie begonnen sein Unternehmen zu einem evolutionärem Unternehmen umzustrukturieren. Seiner Meinung nach seien die alten Strukturen und die immer mehr wachsende Komplexität des Arbeits- und Wirtschaftsleben nicht mehr miteinander vereinbar. Die Krise jedoch habe ihm den letzten Impuls zur Umsetzung gegeben.

Prof. Dr. Ternès ergänzt, dass jedes Unternehmen auch schauen solle, was es „groß“ gemacht habe und dass Führung neu überdacht werden müsse.

Es ist also sinnvoll die bestehenden Strukturen zu untersuchen und herauszufinden, ob diese den spezifischen Herausforderungen noch gewachsen sind.

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Blickwinkel „Arbeit im Wandel“

Der Wandel der Arbeit sei laut Prof. Dr. Ternès nicht bereits abgeschlossen, wenn Mitarbeiter ins Home-Office geschickt werden. Vielmehr solle man darauf achten etwas zu etablieren, was tatsächlich auch zu dem Unternehmen und den Mitarbeitern passt. An dieser Stelle gäbe es nicht „den einen“ richtigen Weg. Wer New Work umsetzten möchte, müsse im Großen denken, denn dies sei ein langfristiger und regelmäßiger Wandel.

Ein nachhaltiger Wandel der Arbeitswelt benötigt demnach Regelmäßigkeit und Bedachtheit.

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Blickwinkel „Politik im Wandel“

Traut man, laut Lindner, dem Einzelnen mehr Verantwortung zu, so könne dies den Horizont erweitern. In einer Krise benötige man mehr Mut und weniger Bürokratie, dies sei auch die Aufgabe der Politik. Für die Zukunft wünsche sich Lindner eine prosperierende Gesellschaft, die weiterhin wächst und spricht von einer „Wirtschaftswunderpolitik“.

Herausforderungen meistern zu wollen, und von beispielsweise unendlich langen Anträgen abgeschreckt zu werden, ist Bürokratie die nicht sein muss. An dieser Stelle sollte nach möglichst praktikablen Möglichkeiten und Lösungen geschaut werden. Auch hier hat die aktuelle Krisensituation schonungslos gezeigt, welche Dinge bisher verschlafen worden sind und damit pragmatisch und vor allem schnell geändert werden müssen.

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Fazit

Mein persönliches Fazit lautet, dass diese Veranstaltung genau zu dieser Zeit und an diesem Ort absolut richtig und wichtig war. Es ging um die unterschiedlichen Perspektiven für den Wandel der Arbeitswelt. Es zeigt sich auch klar, dass die Notwendigkeit zum Handeln durch die Corona-Pandemie deutlich erhöht wurde. Die Chancen für einen nachhaltigen Wandel standen jedoch noch nie so günstig in den letzten Jahren wie derzeit.





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